Der vor kurzem veröffentlichte Arzneiverordnungs-Report hat es ans Licht gebracht: Durch Verschreiben teurer(er) Medikamente haben die Krankenkassen 2010 deutlich mehr Geld ausgegeben als eigentlich notwendig wäre.
Laut Zahlen des Reports wurden im zurückliegenden Jahr in Deutschland rund 32 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Zustande gekommen ist diese hohe Zahl, da Ärzte (noch) mehr patentgeschützte Medizinpräparate verschrieben haben als noch 2009.
Der Herausgeber des Reports, Ulrich Schwabe, ist der Überzeugung, dass eine konsequente Verordnung von Generika zu einer Einsparung von 8,1 Milliarden Euro führen wurde – und das ohne negative Entwicklungen für die Versicherten. Theoretisch betrachtet würde diese Sparmaßnahme gesetzliche Krankenkassen sogar in die Lage versetzen, die Prämie der Mitglieder um 0,8% zu senken.
Weiterhin empfiehlt der Experte, dass Ärzte auf das Verschreiben vom Medikamenten, deren Wirksamkeit umstritten ist, verzichten und zudem mehr patentfreie Produkte statt kostspieliger Arzneien mit geringem oder ohne Zusatznutzen verordnen sollten.
Schwabe führt an, dass bereits eine Anpassung der deutschen Medikamentenpreise an britisches Niveau zu Einsparungen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro führen würde. Nicht nur Originalprodukte sondern auch Generika sind hierzulande fast doppelt so teuer wie in Großbritannien.
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